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Konjunkturindikatoren
1. Begriff: Ökonomische Zeitreihen und aus ihnen abgeleitete Meßgrößen, die den Konjunkturverlauf anzeigen. - 2. Konstruktion: a) NBER-Indikator: Die gebräuchlichste Konstruktion von Konjunkturindikatoren geht auf ein Verfahren zurück, das von W.C. Burns und F. Mitchell für das National Bureau of Economic Research (NBER) entwickelt wurde. Danach werden 21 Zeitreihen in drei Gruppen zusammengefaßt: vorlaufende, gleichlaufende und nachlaufende Reihen (leading, coinciding and lagging series, auch leaders, laggers und coinciders genannt), die dem "eigentlichen" Konjunkturverlauf, dargestellt durch den Referenzzyklus (hypothetischer Vergleichszyklus), zeitlich vorauseilen, mit ihm zusammenfallen oder ihm hinterhereilen. - b) Auf den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) zurückgehende Konstruktion eines Gesamtindikators: Das arithmetische Mittel aus den von eins bis vier reichenden "Noten", mit denen jede von zwölf Einzelreihen bewertet wurde. Nach einigen Anwendungen dieses Konjunkturindikatoren wurde er jedoch aufgegeben. - 3. Anwendung: Unbestritten kann mit Konjunkturindikatoren der vergangene Konjunkturverlauf gemessen werden. Ob und inwieweit mit K., insbes. mit vorlaufenden Indikatoren, der zukünftige Konjunkturverlauf prognostiziert werden kann, ist umstritten (Konjunkturdiagnose, Konjunkturprognose).
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