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Investitionsmultiplikator
die durch den reziproken Wert der marginalen Sparquote bestimmte Meßzahl, die im Rahmen des einfachen keynesianischen Gütermarktmodells (Modell des keynesianischen Kreuzes) angibt, um wieviel das Volkseinkommen steigt, wenn die Investitionsausgaben steigen:
(dY = Änderung des Volkseinkommens, s = marginale Sparquote, dI = Investitionsänderung). - Beispiel: Beträgt die Konsumquote c = 0,8, so ist in einer geschlossenen Volkswirtschaft die Sparquote s = 0,2 (denn c + s = 1). Werden dauerhaft zusätzliche Investitionen dI in Höhe von 100 Einheiten getätigt, so ergibt sich eine Einkommenssteigerung von insgesamt
Erläuterung: Dieser sog. Multiplikatoreffekt läßt sich folgendermaßen erklären: Die Erhöhung der Investitionen um 100 Einheiten bedeutet einen gleich hohen Anstieg der Gesamtausgaben. Im Keynesianischen Modell (Unterbeschäftigungsfall) führt die Erhöhung der Ausgaben um 100 Einheiten zu einem Anstieg von Produktion und Einkommen um ebenfalls 100 Einheiten. Von dem zusätzlichen Einkommen fließen entsprechend der marginalen Sparquote 20 Einheiten in die Ersparnis, entsprechend der marginalen Konsumquote werden 80 Einheiten nachfragewirksam. In der nächsten Multiplikatorrunde steigen Produktion und Einkommen daher um 80 Einheiten. Von diesem zusätzlichen Einkommen werden gem. der marginalen Konsumquote 80%, d. h. 64 Einheiten, nachfragewirksam. In der nächsten Multiplikatorrunde steigen Produktion und Einkommen um 64 Einheiten. Dieser Prozeß setzt sich, streng gesehen, unendlich lang fort. Er läßt sich mathematisch durch eine unendliche geometrische Reihe beschreiben, deren Wert unter den getroffenen Annahmen bei 500 Einheiten liegt. Der Investitionsmultiplikator beträgt im vorliegenden Fall fünf, denn aus der ursprünglichen Erhöhung der Gesamtnachfrage von 100 Einheiten ergibt sich eine fünfmal so hohe Einkommensteigerung. Unter realistischeren Bedingungen ist der Wert des Investitionsmultiplikator allerdings sehr viel kleiner. Einige empirische Schätzungen gehen davon aus, daß der makroökonomische Investitionsmultiplikator nur wenig größer ist als eins.
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