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Rostowsche Stadien-Theorie
bekannteste Wirtschaftsstufentheorie, die mit historisch deskriptivem Ansatz eine regelhafte Aufeinanderfolge von Wirtschaftsstufen mit evolutionärer Höherentwicklung beschreibt. Der Stufenübergang erfolgt, ohne ökonomische Entwicklungsgesetze zu beachten. - Rostow unterscheidet 5 Stadien, die eine Gesellschaft auf dem Pfad von der traditionellen zur modernen Gesellschaft durchläuft: (1) Traditionelle Gesellschaft, die vornehmlich agrarisch-hierachisch geprägt ist mit geringer vertikaler Mobilität; (2) Übergangsgesellschaft, in der die Voraussetzungen für das Wirtschaftswachstum durch Verhaltensänderungen, insbes. durch ansteigende Investitionstätigkeit gelegt wird; (3) Take-off: Bei einer Mindestinvestitionsquote von 10%, einer Entwicklung einiger führender Wirtschaftsbranchen mit hohem Wachstum und hinreichend entwickeltem politischem, sozialem und institutionellem Rahmen, als Voraussetzungen für dynamisches Unternehmertum, kommt es zu schnellem wirtschaftlichen Wachstum; (4) Reifestadium: Mit Hilfe moderner Technologien werden Ressourcen effizient genutzt; (5) Nach dem Reifestadium entwickelte sich die Gesellschaft entweder zum Wohlfahrtsstaat mit hohem Massenkonsumniveau dauerhafter Konsumgüter, zu einer Freizeit- und Bildungsgesellschaft, oder zum militärische Macht entwickelnden Staat (Diktatur). Wirtschaftspolitisch ist die Rostowsche Stadien-Theorie S.-T. unbrauchbar, außerdem folgt sie der Wirtschaftsentwicklung Nordamerikas, die nicht Vorbild für alle Gesellschaften zu sein braucht.
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