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Modellplatonismus

Bezeichnung für ein in einzelnen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften anzutreffendes Verfahren, Theorien und Modelle vor dem möglichen Scheitern an Erfahrungstatsachen durch Anwendung von Immunisierungsstrategien abzusichern. Der Begriff Modellplatonismus wurde in kritischer Absicht von Hans Albert ("Marktsoziologie und Entscheidungslogik", (1967)) eingeführt. Indizien sind insbes. die Benutzung von unspezifizierten ceteris-paribus-Annahme und die Verwendung von Verhaltensannahmen; oft mit nur geringem Realitätsbezug. Albert schlägt vor, den Modellplatonismus durch konsequente Soziologisierung des ökonomischen Denkens zu überwinden, indem von den tatsächlichen Motivstrukturen, Wertorientierungen und Einstellungen der Wirtschaftssubjekte ausgegangen sowie der verhaltensrelevante Kontext berücksichtigt wird (methodologischer Individualismus).

 

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