1. Begriff: Bergson entwickelt innerhalb der Wohlfahrtsökonomik die Bergsonsche Wohlfahrtsfunktion W.: Für n Gesellschaftsmitglieder mit n individuellen Nutzenfunktionen ui lautet die gesellschaftliche Nutzenfunktion:
2. Herleitung: Das Wohlfahrtsmaximum wird graphisch dadurch ermittelt, daß die Nutzenfunktion U in Form eines gesamtwirtschaftlichen Indifferenzkurvensystems in das Diagramm der gesellschaftlichen Wohlstandsgrenze eingezeichnet wird (vgl. Abb. "Bergsonsche Wohlfahrtsfunktion"). Der Tangentialpunkt P der Wohlstandsgrenze mit der Indifferenzkurve I2 der gesellschaftlichen Indifferenzkurvenschar stellt das Wohlfahrtsmaximum dar. - 3. Erkenntnisziel: Mit der Bergsonsche Wohlfahrtsfunktion W. soll das Problem gelöst werden, daß auf der Kontraktkurve zwar ein Wohlfahrtsoptimum jedoch kein optimum optimorum definiert werden kann, da eine Bewegung entlang der Kurve unter pareto-optimalen Bedingungen nicht möglich ist. - 4. Kritik: Die zur Ermittlung der Bergsonsche Wohlfahrtsfunktion W. und damit des Wohlfahrtsmaximums notwendige Quantifizierbarkeit der individuellen Nutzenkurven setzt einen kardinalen Nutzenbegriff voraus (Nutzentheorie). - Vgl. auch Wohlfahrtsfunktionen.